Was sind Nahrungsergänzungsmittel? Ein umfassender Überblick über Typen, Herstellung und Qualität

Andrea
- Januar 10, 2025
- 4 min read

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) sind aus dem modernen Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch was genau sind Nahrungsergänzungsmittel eigentlich? Wie werden sie hergestellt, und worauf sollte man bei der Auswahl achten? Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick über die Welt der NEM.
Was sind Nahrungsergänzungsmittel? Eine Definition
Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die dazu bestimmt sind, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie liefern konzentrierte Nährstoffe oder andere Stoffe mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung und werden in dosierter Form (z. B. als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Flüssigkeiten) in den Verkehr gebracht.
Arten von Nahrungsergänzungsmitteln: Eine Übersicht
Es gibt eine Vielzahl von NEM, die sich in ihren Inhaltsstoffen und ihrer Wirkungsweise unterscheiden. Zu den häufigsten Kategorien gehören:
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- Vitamine: Organische Verbindungen, die der Körper für verschiedene Stoffwechselprozesse benötigt und nicht selbst herstellen kann (z. B. Vitamin C, Vitamin D, B-Vitamine).
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- Mineralstoffe: Anorganische Nährstoffe, die wichtige Funktionen im Körper erfüllen und in unterschiedlichen Mengen benötigt werden (z. B. Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink).
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- Spurenelemente: Mineralstoffe, die nur in geringen Mengen benötigt werden, aber dennoch essenziell sind (z. B. Selen, Jod, Kupfer).
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- Essenzielle Fettsäuren: Ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die für Zellstruktur und Entzündungsregulation wichtig sind (z. B. Omega-3-Fettsäuren).
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- Aminosäuren: Bausteine von Proteinen, die für Muskelaufbau, Immunabwehr, Hormonproduktion und viele andere Funktionen benötigt werden.
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- Pflanzenstoffe (Phytochemikalien): Natürliche Verbindungen aus Pflanzen mit potenziell gesundheitsfördernden Eigenschaften (z. B. Carotinoide, Flavonoide, Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe).
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- Probiotika: Lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken können.
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- Enzyme: Biologische Katalysatoren, die biochemische Reaktionen im Körper beschleunigen und die Verdauung unterstützen.
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- Sonstige: Es gibt viele andere NEM, die nicht in die oben genannten Kategorien passen (z. B. Kreatin, Chondroitin, Glucosamin).
Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln: Vom Rohstoff zum Endprodukt
Die Herstellung von NEM umfasst mehrere Schritte:
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- Rohstoffbeschaffung: Die Rohstoffe (z. B. Pflanzen, Mineralien, tierische Produkte) werden aus verschiedenen Quellen gewonnen.
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- Extraktion/Isolierung: Die gewünschten Nährstoffe werden aus den Rohstoffen extrahiert oder isoliert.
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- Formulierung: Die Nährstoffe werden mit anderen Zutaten (z. B. Füllstoffe, Bindemittel, Überzugsmittel) gemischt, um eine stabile und gut verträgliche Formulierung zu erhalten.
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- Dosierung: Die Mischung wird in die gewünschte Form gebracht (z. B. Kapseln, Tabletten, Pulver).
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- Verpackung: Das fertige Produkt wird verpackt und etikettiert.
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- Qualitätskontrolle: Während des gesamten Herstellungsprozesses werden Qualitätskontrollen durchgeführt, um die Reinheit, Identität und Konzentration der Inhaltsstoffe sicherzustellen.
Qualitätsunterschiede bei Nahrungsergänzungsmitteln: Worauf achten?
Nicht alle NEM sind gleich. Die Qualität kann je nach Hersteller, Rohstoffen und Herstellungsverfahren stark variieren.
Worauf sollte man achten?
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- Reinheit: Das Produkt sollte frei von Verunreinigungen (z. B. Schwermetalle, Pestizide, Bakterien) sein.
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- Identität: Die Inhaltsstoffe sollten mit den Angaben auf dem Etikett übereinstimmen.
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- Konzentration: Die Dosierung der Inhaltsstoffe sollte korrekt sein.
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- Bioverfügbarkeit: Der Körper sollte die Nährstoffe gut aufnehmen und verwerten können.
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- Zertifizierungen: Gütesiegel wie GMP (Good Manufacturing Practice) oder Bio-Zertifizierungen können auf eine hohe Qualität hinweisen.
Wie werden Nahrungsergänzungsmittel gewonnen?
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- Synthetisch: Chemische Nachbildung im Labor. Die Moleküle sind identisch mit ihren natürlichen Vorbildern.
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- Natürlich: Hergestellt aus natürlichen Quellen, wie Pflanzen oder Tieren.
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- Bioidentisch: Werden aus Pflanzen gewonnen und dann chemisch so verändert, dass sie den körpereigenen Stoffen gleichen.
Worauf sollte man bei der Auswahl von NEM achten?
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- Bedürfnisse: Wähle NEM, die auf deine individuellen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten sind.
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- Qualität: Achte auf hochwertige Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern.
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- Inhaltsstoffe: Lies das Etikett sorgfältig und achte auf unerwünschte Zusatzstoffe.
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- Dosierung: Halte dich an die empfohlene Dosierung.
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- Wechselwirkungen: Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker, wenn du Medikamente einnimmst, um Wechselwirkungen auszuschließen.
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- Glaubwürdigkeit: Sei skeptisch gegenüber übertriebenen Werbeversprechen.
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- Zertifizierung: Achte auf eine aktuelle Zertifizierung
Nahrungsergänzungsmittel in der Schweiz: Was ist zu beachten?
In der Schweiz unterliegen NEM der Lebensmittelgesetzgebung. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist für die Überwachung zuständig.
Wichtige Punkte:
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- Zulässige Inhaltsstoffe: Nicht alle Inhaltsstoffe sind in NEM erlaubt. Es gibt eine Positivliste zulässiger Stoffe.
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- Höchstmengen: Für bestimmte Nährstoffe gibt es Höchstmengen, die nicht überschritten werden dürfen.
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- Kennzeichnung: NEM müssen bestimmte Angaben auf der Verpackung tragen (z. B. Inhaltsstoffe, Verzehrsempfehlung, Warnhinweise).
Fazit: Nahrungsergänzungsmittel sind konzentrierte Nährstoffquellen, die dazu dienen, die Ernährung zu ergänzen. Es gibt viele verschiedene Arten von NEM mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und Qualitätsmerkmalen. Eine sorgfältige Auswahl und Information sind entscheidend, um von den Vorteilen zu profitieren und Risiken zu minimieren. Die Apotheke Ihres Vertrauens steht Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.