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Empfohlene Tagesdosis (RDA): Was steckt dahinter, und wie viel ist genug für optimale Gesundheit?

  • Januar 22, 2025
  • 4 min read
Empfohlene Tagesdosis (RDA): Was steckt dahinter, und wie viel ist genug für optimale Gesundheit?

Die empfohlenen Tagesdosen (Recommended Daily Allowances, RDAs) sind allgegenwärtig, wenn es um Ernährung und Gesundheit geht. Aber was bedeuten sie wirklich? Wie werden sie festgelegt, und decken sie tatsächlich unseren individuellen Bedarf? Dieser Artikel beleuchtet die Welt der RDAs und zeigt, wie man sie im Kontext einer optimalen Gesundheitsstrategie betrachtet.

Was sind Empfohlene Tagesdosen (RDAs) bzw. Nährstoffbezugswerte (NRV)? Eine Klärung der Begriffe

Die Abkürzung RDA steht für «Recommended Daily Allowance», was auf Deutsch «empfohlene Tagesdosis» bedeutet. In der Europäischen Union wird anstelle von RDA der Begriff NRV («Nutrient Reference Value» oder Nährstoffbezugswert) verwendet. Beide Begriffe bezeichnen im Wesentlichen dasselbe: Richtwerte für die tägliche Zufuhr von Nährstoffen, die die meisten gesunden Menschen benötigen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Wie werden RDAs/NRVs festgelegt? Ein Blick hinter die Kulissen

Die Festlegung von RDAs/NRVs ist ein komplexer Prozess, der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Ernährungsorganisationen und Gesundheitsbehörden (z. B. die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder nationale Behörden wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in der Schweiz) analysieren Daten aus verschiedenen Studien:

     

      • Bevölkerungsstudien: Beobachtungsstudien, die den Zusammenhang zwischen Nährstoffzufuhr und Gesundheitsstatus in großen Bevölkerungsgruppen untersuchen.

      • Klinische Studien: Interventionsstudien, in denen die Wirkung einer bestimmten Nährstoffzufuhr auf bestimmte Gesundheitsmarker untersucht wird.

      • Tierversuche: Experimentelle Studien an Tieren, die Aufschluss über die Wirkung von Nährstoffen auf zellulärer und physiologischer Ebene geben.

    Auf der Grundlage dieser Daten legen Experten Gremien fest, welche Nährstoffmenge die meisten Menschen benötigen, um Mangelerscheinungen zu verhindern. Dabei werden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht und physiologischer Zustand (z. B. Schwangerschaft, Stillzeit) berücksichtigt.

    RDA/NRV vs. AI: Was bedeutet «Adequate Intake»?

    Für einige Nährstoffe gibt es keine ausreichenden Daten, um eine RDA/NRV festzulegen. In diesen Fällen wird ein Wert namens «Adequate Intake» (AI) verwendet. Die AI basiert auf Schätzungen der Nährstoffzufuhr, die bei einer gesunden Bevölkerungsgruppe beobachtet werden.

    Kritik an den RDAs/NRVs: Sind sie wirklich ausreichend?

    Obwohl RDAs/NRVs eine wichtige Orientierungshilfe sind, gibt es auch Kritikpunkte:

       

        • Durchschnittswerte: RDAs/NRVs sind Durchschnittswerte und berücksichtigen nicht immer individuelle Unterschiede im Bedarf. Genetische Faktoren, Lebensstil, Erkrankungen und Medikamenteneinnahme können den Nährstoffbedarf beeinflussen.

        • Vermeidung von Mängeln vs. optimale Gesundheit: RDAs/NRVs sind primär auf die Vermeidung von Mangelerscheinungen ausgerichtet, nicht auf die Förderung optimaler Gesundheit. Einige Experten argumentieren, dass höhere Dosen bestimmter Nährstoffe für bestimmte Personengruppen oder zur Vorbeugung chronischer Krankheiten sinnvoll sein können.

        • Begrenzte Datengrundlage: Die Festlegung von RDAs/NRVs basiert oft auf begrenzten Daten, insbesondere für bestimmte Bevölkerungsgruppen (z. B. ältere Menschen, Schwangere).

      Optimaler Bereich

      Es gibt eine schmale Linie zwischen Mangel und Toxizität. Um den optimalen Bereich abzudecken, ist eine ausgewogene und achtsame ernährung wichtig.

      Die Bedeutung individueller Bedürfnisse: Mehr als nur die RDA

      Es ist wichtig zu verstehen, dass die RDAs/NRVs nur eine allgemeine Orientierung bieten. Der tatsächliche Nährstoffbedarf kann von Person zu Person variieren. Bei der Bewertung des individuellen Nährstoffbedarfs sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

         

          • Alter: Ältere Menschen haben oft einen höheren Bedarf an bestimmten Nährstoffen (z. B. Vitamin D, Vitamin B12), da die Aufnahme und Verwertung im Körper abnehmen kann.

          • Geschlecht: Frauen haben beispielsweise einen höheren Eisenbedarf als Männer, insbesondere während der Menstruation.

          • Lebensstil: Sportler haben einen erhöhten Bedarf an Energie und bestimmten Nährstoffen (z. B. Proteine, B-Vitamine, Elektrolyte).

          • Gesundheitszustand: Bestimmte Erkrankungen (z. B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen) können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen oder den Bedarf erhöhen.

          • Medikamente: Einige Medikamente können die Aufnahme bestimmter Nährstoffe hemmen oder den Bedarf erhöhen.

        NEM: Sinnvolle Ergänzung oder unnötige Ausgabe?

        Angesichts der Kritik an den RDAs/NRVs stellt sich die Frage, ob NEM sinnvoll sind. Die Antwort hängt von der individuellen Situation ab.

        In folgenden Fällen kann eine NEM-Einnahme sinnvoll sein:

           

            • Nachgewiesener Nährstoffmangel: Ein Bluttest kann einen Nährstoffmangel aufdecken, der durch eine NEM-Einnahme behoben werden kann.

            • Erhöhter Bedarf: Während der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Leistungssport kann der Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöht sein.

            • Einschränkungen bei der Ernährung: Bei veganer Ernährung oder bei bestimmten Allergien kann es schwierig sein, alle benötigten Nährstoffe über die Nahrung aufzunehmen.

            • Bestimmte Erkrankungen: Einige NEM können bei bestimmten Erkrankungen (z. B. Vitamin D bei Osteoporose) unterstützend wirken.

          Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass NEM kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil sind.

          Über die Autorin

          Andrea

          Hey, ich bin Andrea – Gründerin von Apothekenblatt. Meine eigene Hashimoto-Reise brachte mich dazu, mich intensiv mit Ernährung und natürlichen Heilmethoden zu beschäftigen. Was als Suche nach meiner eigenen Gesundheit begann, wurde zu meiner Leidenschaft: meiner Familie und anderen zu helfen, sich durch gezielte Nahrungsergänzung und bewusste Ernährung besser zu fühlen. Auf Apothekenblatt teile ich mein Wissen – für mehr Energie, Wohlbefinden und ein gesundes Leben. Erfahre mehr über meine Geschichte in der Über mich Sektion.

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